Ein bisschen mehr zum Einbruch

Samstag nachmittag, draussen nieselt es und ehe sich Langweile breit macht, setze ich ein Experiment um, dass mir seit dem ersten Artikel zum Einbruch in meinen Comp durch den Kopf schwirrt:Ich öffne im Firefox die Internetausgabe der mir lieben Tageszeitung derwesten.de und schaue mir an, welche Einträge Ghostery mir liefert. Von den 35 angezeigten Trackern, Beacons, Werbungen etc. sind es sieben Analytik-Tracker, die also irgendwelche Informationen an die Server ihrer Programmierer zurücksenden: AT Internet Analytik, Google Analytics, Hotjar Analytik, INFOnline, Media Innovation Group Analytik, Meetrics Analytik, VG Wort Analytik

Um das Experiment zu vertiefen schalte ich im Firefox die Funktion ein: “Websites mitteilen, meine Aktivitäten nicht zu verfolgen”. Mein Comp sagt also den Trackern, dass sie sich bitte nicht bei mir einnisten sollen und Informationen an Ihre Firma senden sollen. Aber das ist ungefähr so, als würde ich in meinem Vorgarten ein Schild aufstellen, dass Hunde hier nicht hinmachen dürfen ;-)) Deswegen wundert es nicht, dass nach Einrichtung dieser Funktion nur zwei Firmen ihre Tracker zurückhalten: Media Innovation Group und VG Wort. Erstaunlich ist aber, dass stattdessen der Tracker Econda Analytik hinzukommt. Ist da jemand besonders neugierig, warum mein Comp nicht getrackt werden will?

Mich interessiert, welche Informationen genau eingesammelt werden. Deswegen schreib ich den Firmen eine Mail:

Sehr geehrte Damen und Herren,
am 25. April 2015 in der Zeit zwischen 15.00 und 16.00 Uhr habe ich die Internet-Seite www.derwesten.de aufgerufen. Mein Rechner hatte in dieser Zeit die IP-Adresse ….. . Das in meinem Browser laufende Modul „Ghostery“ zeigte mir an, dass Ihr Analytik-Tool auf meinen Rechner geladen wurde. Mich interessiert, welche Daten das Tool Ihnen übermittelt hat, welche Rückschlüsse Sie oder Dritte daraus auf den Nutzer des Computers gezogen haben und an wen Sie die gewonnen Daten in welcher Form weitergegeben haben.”

Bei den Firmen, die den Tracker gesendet haben, obwohl mein Browser um Unterlassung gebeten hat, kam dieser Absatz hinzu:

Nachdem ich dem Firefox auf meinem Computer so eingestellt hatte, dass er “Websites mitteilt, meine Aktivitäten nicht zu verfolgen” habe ich die Seite neu geladen und musste feststellen, dass Ihr Analytik-Tool von Ghostery weiterhin aufgelistet wurde. Das erscheint mir komisch – könnten Sie dazu bitte Stellung nehmen?”

Für alle geht es dann so weiter:

Über eine Antwort freue ich mich sehr. Wenn Sie möchten, können Sie Ihre Antwort auch direkt als Kommentar zu meinem Blogartikel formulieren:
https://intrunet.de/ein-bisschen-mehr-zum-einbruch
Mit freundlichem Gruß
F. Wessel

Auch an derwesten.de schreibe ich eine Mail, warum sie es für nötig hält, insgesamt 8 Analyse-Tracker auf ihre Startseite zu setzen.

P.S.: Google will gar keine Mails haben. So musste ich meinen uralten googlemail-account (ich gestehe!) nutzen, um eines der Foren zu bemühen.

CC BY-SA 4.0 Ein bisschen mehr zum Einbruch von Frank Wessel ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.

Ein Gedanke zu „Ein bisschen mehr zum Einbruch

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